Ein wasserlösliches Extrakt vom Kulturmedium des Ganoderma lucidum-Mycels (MAK) wurde speziellen Mäusen zu trinken gegeben, um die Wirkung auf die Dickdarmkrebs-Entwicklung zu untersuchen. Vorerst wurde die Tumorenstehung in den Mäusen ausgelöst, indem man ihnen 10 Wochen lang 10 mg/kg Körpergewicht N,N-Dimethyhydrazin verabreichte. Anschließend wurden die Versuchstiere für weitere 10 Wochen auf Diät gesetzt mit oder ohne 5% MAK.
Die anschließende Untersuchung konnte zeigen, dass zwischen den beiden Diätgruppen keine signifikanten Unterschiede in der Zahl der Tumore, wohl aber in der Größe und ihrer Art (weniger PCNA positiv, weniger beta-catenin positive Tumorzellen) waren, sodaß angenommen werden kann, dass MAK ein potentes chemopreventives Agens bei der Dickdarmkrebs-Entwicklung sein kann (Lu et al., 2002).
Es zeigte sich auch, dass Ethanolauszüge von Ganoderma lucidum-Sporen eine hemmende Wirkung auf die Vermehrung (Proliferation) von Gebärmutterhals-Krebszellen (HeLa-Zellen) haben. Die Zytotoxizität wurde mittels Trypanblau und MTT-Test untersucht. Eine der untersuchten Fraktionen konnte den Zellzyklus der HeLa-Zellen unterbinden und die Kalzium-Level in der Zelle senken (Zhu et al., 2000).
Diese Beobachtung konnte durch Untersuchungen an einer Brustkrebszelllinie (MCF-7 Zellen) bestätigt werden. Hierbei hemmte ein alkoholischer Auszug von Ganoderma lucidum das Prolifertionsverhalten von MCF-7 Zellen in einer Dosis- und Zeitabhängigen Art und Weise. Diese Hemmung wird eventuell durch eine Modulierung von Proteinen, die am Zellzyklus beteiligt sind bewerkstelligt. So wird durch die Behandlung das Protein p21 vermehrt hergetellt und Cylin D1 geht verloren. Darüber hinaus löst der Extrakt den Zelltod von MCF-7 Zellen durch Regulierung des pro-apoptotischen Bax-Proteins aus (Hu et al., 2002).